Was im ersten Moment wie ein Kinderspielzeug klingt, ist in Wirklichkeit ein großartiges Reinigungsmittel für die moderne Autopflege: die Auto-Knete. Was genau dahinter steckt, wann es Sinn macht, das eigene Auto zu kneten und wie das Ganze genau funktioniert, erklären wir Dir hier – inklusive Schritt-für-Schritt-Anleitung, damit absolut nichts schiefgehen kann.
Auto-Knete: Tipps & Tricks zur richtigen Anwendung von Reinigungsknete
Was erwartet Dich?
Die Basics: Was ist Auto-Knete?
Mit der beliebten Bastelknete hat Auto-Knete natürlich wenig gemeinsam – höchstens die ähnliche Konsistenz. Stattdessen handelt es sich dabei um Reinigungsknete fürs Auto. Diese praktische Knetmasse, auch Clay Bar, Autolack-Knete oder Polierknete genannt, entfernt hartnäckige Verschmutzungen aus dem Autolack.
Das sind zum Beispiel:
- Insektenreste
- Vogelkot
- Baumharz
- Teer
- Flugrost
- Industrie- und Bremsstaub
Was bringt Auto-Kneten?
Vielleicht fragst Du Dich jetzt, wofür das Ganze überhaupt notwendig ist. Tja, theoretisch reicht schon die normale Autoreinigung. Aber: kleinste Schmutzpartikel, die am Lack festkleben, bekommst Du damit meistens nicht weg. Wer es einmal versucht hat, will den Effekt nicht mehr missen.
Fahr zum Testen einmal nach dem Autowaschen mit der Hand leicht über die Lackoberfläche. Ist sie schon spiegelglatt? Super! Fühlt sie sich hingegen rau und uneben an, kommt die Auto-Knete ins Spiel: Sie löst hartnäckigere Verschmutzungen sanft heraus. So erzielst Du eine besonders glatte Oberfläche ohne aggressive, chemische Reiniger. Die perfekte Grundlage für eine spätere Politur und Versiegelung.
Kurz zusammengefasst: Lack-Knete wird genutzt, um…
- …letzte, hartnäckige Schmutzpartikel sanft zu entfernen.
- …den Lack für einen anschließende Politur und Versiegelung aufzubereiten.
Welche Arten von Auto-Knete gibt es?
Die Knete fürs Auto gibt es üblicherweise in drei Stufen, die farblich gekennzeichnet sind. Je nachdem, wie stark verschmutzt Dein Fahrzeug ist, kannst Du Dir die passende Stärke aussuchen:
- grob (meist rot/lila) = für besonders schwer zu lösende Ablagerungen
- mittel (meist weiß, grau, gelb oder grün) = gute Allrounder für die meisten Verschmutzungen
- mild (meist blau oder weiß) = besonders sanft, bei starker Verschmutzung aber manchmal zu schwach
Neben der klassischen Auto-Knete gibt es noch ähnliche Produkte, etwa Schwämme (Clay Block) oder Handschuhe (Clay Mitt) mit einer dünnen Schicht Knete. Der Vorteil dieser Varianten ist, dass sie abwaschbar sind, da der Schmutz weniger stark haftet und nicht ins Innere „geknetet“ wird.
Genau darin liegt jedoch schon der Nachteil: Während des Knetens solltest Du unbedingt immer wieder zwischenreinigen, um die gelösten Schmutzpartikel zu entfernen. Wenn Du dabei unvorsichtig bist, passieren sonst schnell einmal Kratzer im Lack.
Am Ende liegt die Entscheidung natürlich bei Dir. Wenn Du nicht sicher bist, wähle am besten eine klassische, mittelstarke Reinigungsknete. Damit bist Du für die meisten Verunreinigungen auf der sicheren Seite.
Welches Gleitmittel für die Reinigungsknete verwenden?
Um das Auto richtig zu kneten, brauchst Du unbedingt ein Gleitmittel! Es sorgt dafür, dass die Knete sanft und mühelos über den Lack gleitet und keine Kratzer hinterlässt. Wir raten dazu, Knete und Gleitmittel vom selben Hersteller zu nutzen, damit beides perfekt zusammenpasst.
Ein Gleitmittel für die Reinigungsknete selber machen ist zwar möglich, da solltest Du Dich allerdings schon ein wenig auskennen. Eine Lösung „Marke Eigenbau“ aus verdünntem Spülmittel würden wir beispielsweise nicht empfehlen, da die meisten Kneten kein Spülmittel vertragen und sich schneller zersetzen. Auch reines Wasser ist nicht so toll, da es keine gute Gleitfähigkeit besitzt.
Als Ersatz eignet sich eventuell eine Mischung aus Autoshampoo und Wasser (wenige Tropfen Shampoo sind schon ausreichend). Aber auch manche Shampoo-Sorten greifen die Knetmasse an – wirklich empfehlen können wir schlussendlich also nur die Variante mit speziellem Gleitmittel.
Unsere Profi-Reinigungsknete erhältst Du daher lieber gleich im Set – so kann beim Auto-Kneten nichts schiefgehen.
Wo am Auto kann die Knete eingesetzt werden?
Lack, Scheiben, Scheinwerfer, Felgen… – prinzipiell kannst Du die Lackreinigungsknete auf so gut wie allen Auto-Oberflächen einsetzen. Am besten eignet sie sich – der Name lässt es erraten – für den Autolack, hier erzielst Du die besten Ergebnisse.
Nicht jedes Fahrzeug verträgt diese Lackaufbereitung allerdings gleich gut – bei mattem Lack solltest Du besonders vorsichtig sein. Die Autolack-Knete könnte durch ihre leicht abrasive Wirkung für ungewollt glänzende Stellen sorgen. Arbeite hier jedenfalls mit einer besonders weichen Reinigungsknete.
Falls Du Dir die Frage gestellt haben solltest, ob Reinigungsknete im Auto-Innenraum Sinn macht: Möglich ist es, aber nötig? Naja. Wenn Du das unbedingt möchtest, gibt es spezielle Knetmasse-Produkte, um Staub aus kleinen Ritzen zu bekommen, z. B. für Computerteile, Tastaturen oder eben den Lüftungsschlitz im Auto.
Tipp:
Ein guter Universal-Innenraumreiniger in Kombi mit einem hochwertigen Microfasertuch ist viel effektiver für eine gute Innenpflege. Probiere es einfach aus!
Kurzes Zwischenfazit: Ist Auto-Kneten sinnvoll?
Was spricht also für das Kneten und was dagegen? Hier siehst Du alle Vor- und Nachteile der Spezial-Knete für die Fahrzeugpflege auf einen Blick:
Vorteile | Nachteile |
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Auto richtig kneten – so geht‘s
Keine Sorge, um Lack-Knete fürs Auto zu verwenden, musst Du kein Profi sein. Das bekommen auch Anfänger prima hin. Damit Du danach wirklich ein glänzendes Ergebnis bestaunen kannst, solltest Du Dich an einige Grundregeln halten. Hier findest Du eine ausführliche Anleitung mit allen wichtigen Schritten:
Schritt 1: Vorwäsche
Autoknete folgt immer erst nach einer gründlichen Vorwäsche! Bevor Du sie also einsetzt, geht es erst einmal daran, Dein Auto von leicht abwaschbarem Schmutz zu befreien. Wie Du Dir wahrscheinlich schon denken kannst, ist dafür die Handwäsche am besten geeignet.
Wir empfehlen Dir, mit Snow Foam vorzuarbeiten, um das Gröbste schon einmal herunterzuwaschen, und anschließend die eigentliche Handwäsche vorzunehmen. (Das funktioniert super mit unserem Licargo-Autoshampoo und einem Microfaser-Waschhandschuh.)
Du willst mehr über die richtige Handwäsche erfahren?
Schritt 2: Auto-Knete einsetzen
Damit kommen wir zum spannenden Teil – dem Einsatz der Knete am Auto:
- Zerlege die Knete in handliche Teile (ca. 30 Gramm) und forme ein Stück zu einer Kugel. Diese dann plattdrücken, sodass sie schön in Deine Handfläche passt. So hast Du einen guten Grip und genügend Auflagefläche.
- Sprühe die zu behandelnde Stelle mit Gleitmittel ein. Sei dabei nicht sparsam mit dem Gleitmittel, da die Knete auf trockenem Lack schnell Schaden anrichten kann. Wird es zwischendurch zu trocken, sprüh nochmals nach.
- Sprühe die Knete mit Gleitmittel ein und setze sie auf der vorbereiteten Stelle an. Arbeite dann in geraden Bewegungen und drücke nicht zu fest an. (Gerade Bewegungen deswegen, damit ja keine unschönen Swirls entstehen.)
- Anfangs wird die Knete immer wieder leicht hängen bleiben. Je länger Du über diese Stelle fährst, desto weniger Widerstand wirst Du spüren, bis die Knete mühelos darüber hinweggleitet.
- Prüfe zwischendurch immer wieder, wie viel Schmutz an der Auto-Knete hängengeblieben ist. Das siehst Du gut daran, wie stark sie verfärbt ist. Falte die Knete regelmäßig nach innen und knete sie wieder in Form, damit wieder eine saubere Oberfläche entsteht.
- Gelösten Schmutz kannst Du falls nötig zwischendurch mit einem Microfasertuch wegwischen, um Kratzer zu vermeiden. Dann natürlich wieder Gleitmittel nachsprühen.
- Die Reste des Gleitmittels lassen sich prima mit einem Microfasertuch entfernen. (Du hast noch kein passendes? Dann empfehlen wir wärmstens unser saugstarkes Microfasertuch mit 1100 GSM.)
- Der Lack sollte nun spiegelglatt sein, wenn Du mit dem Handrücken vorsichtig darüberfährst. Ansonsten musst Du noch einmal nacharbeiten.
Tipp:
Ist die Knete schon komplett verschmutzt, sodass durch erneutes Kneten keine saubere Oberfläche mehr entsteht, dann ab in den Restmüll damit. Sonst verursachst Du damit nur unnötige Kratzer!
Dasselbe gilt, wenn sie auf den Boden gefallen ist: Feine Schmutzpartikel wie Staub, Sand und Co. machen die Knete unbenutzbar, auch Abwaschen bringt dann nichts mehr. Nutze lieber ein neues Stück Knete. Der empfindliche Lack wird es Dir danken.
Schritt 5: Nachreinigung
Nachdem Du mit dem Kneten des Autos fertig bist, kann eine erneute Wäsche nicht schaden. So entfernst Du auch die letzten Rückstände des Gleitmittels und der Lack ist wieder glänzend sauber. Anschließend noch gut mit einem Microfasertuch trocknen und alles ist bereit für die Politur und Versiegelung.
Schritt 6: Polieren und Versiegeln
Knete fürs Auto ist ideal, um den Lack vor dem Polieren und Versiegeln aufzubereiten. So bleibt er möglichst langfristig sauber und Deine Hochglanzarbeit kann sich noch länger sehen lassen. Aber ist eine Politur nach der Reinigungsknete überhaupt noch nötig?
Theoretisch könntest Du sie weglassen – allerdings kann es passieren, dass dann durch die Knete entstandene Mikrokratzer beim Versiegeln miteingeschlossen werden. Wer auf Nummer sicher gehen will, poliert also lieber trotzdem vor dem Auto-Wachsen.
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Nach der Reinigung: So bewahrst Du die Autolack-Knete richtig auf
Ist nach dem Auto-Kneten noch Knetmasse übrig, feuchte sie einfach ein wenig an (z.B. mit Wasser oder Gleitmittel) und lege sie zurück in die Original-Aufbewahrungsbox. So kannst Du sie über einen längeren Zeitraum aufbewahren. Achte dabei auf die Temperatur: Hitze und Kälte verträgt das Material nicht gut.
Tipp:
Sollte die Knete bei der nächsten Anwendung hart und trocken sein, lege sie kurz in ein warmes Wasserbad, um sie wieder elastisch zu machen.
Fazit: Hochglanz-Lack mit Auto-Knete
Wie Du siehst: Mit ein paar simplen Grundregeln ist Auto-Kneten eigentlich recht einfach und die Ergebnisse ziemlich überzeugend! Falls Du nun immer noch nicht sicher bist, ob Autolack-Knete das Richtige für Dich ist:
Grundsätzlich kommt es natürlich immer darauf an, wie viel Aufwand Du betreiben möchtest, um Deinen Wagen in Schuss zu halten. Wenn Du gerne etwas mehr Zeit in die Fahrzeugpflege investierst und möglichst lange einen schön glänzenden Lack haben möchtest, dann nur zu – mit Auto-Knete kommst Du diesem Ziel einen großen Schritt näher!
FAQ - Häufig gestellte Fragen zum Thema Auto-Knete
Wie viel Knete brauche ich für das gesamte Auto?
Die Lack-Knete bekommst Du üblicherweise etwa in 100-Gramm-Packungen. Wenn das Auto nicht sehr stark verschmutzt ist, reicht das für mehrere Anwendungen. Dabei gilt die folgende Grundregel: Schaffst Du es nicht mehr, eine schöne, glatte Knetoberfläche zusammenzubekommen, ohne dass Schmutz auftaucht, solltest Du ein neues Stück Knete anfangen.
Wie oft sollte man das Auto kneten?
Das hängt davon ab, wie viel Schmutz auf das Fahrzeug gelangt. Kneten kannst Du also immer nach Bedarf. In der Regel sind ein bis zweimal im Jahr jedoch ausreichend, um den Lack nicht zu sehr zu beanspruchen – zum Beispiel einmal im Frühjahr und einmal zur Vorbereitung auf den Winter.
Kann ich Lack-Knete mit Wasser verwenden?
Theoretisch kannst Du Wasser als Gleitmittel nutzen, allerdings ist die Gleitfähigkeit bei Weitem nicht so gut wie die eines Profi-Gleitmittels. Kratzer sind bei ungeübter Anwendung fast vorprogrammiert. Wenn Du nicht in ein richtiges Gleitmittel investieren willst, mische wenigstens einige Tropfen Autoshampoo ins Wasser. Für die spätere Aufbewahrung kannst Du die Auto-Knete gern mit Wasser abspülen.
Wie lange kann man Reinigungsknete benutzen?
Du kannst sie verwenden, bis sie so verschmutzt ist, dass Durchkneten nicht mehr hilft, um wieder eine saubere Fläche zu bekommen. Dann sollte sie sofort in den Müll wandern. Dasselbe gilt, wenn sie auf den Boden fällt. Wenn sie nach längerer Lagerung hart sein sollte, hilft oft ein warmes Wasserbad.
Kann man die Auto-Knete reinigen und wiederverwenden?
Nein, das solltest Du nicht versuchen. Wenn die Knete fürs Auto einmal komplett verschmutzt ist – also durch Kneten keine saubere Oberfläche mehr zustande kommt – solltest Du sie wegwerfen.
Flugrost entfernen mit Auto-Knete – geht das?
Ja das ist kein Problem – Flugrost lässt sich mit Autolack-Knete prima entfernen, genauso wie andere Ablagerungen, z. B. Insektenrückstände, Baumharz oder Teer. Vor allem ist sie dabei schonender als aggressive, chemische Reinigungsmittel.
Wir freuen uns über Deine Meinung!